"Alles ist sehr schön heute" - Stan Wawrinka nach seinem Sieg am Australian Open. Ein beeindruckend simpler Ausdruck von tief empfundener purer Freude. Er kommt von einem Mann, der während des ganzen Turniers, mitten in harten Kämpfen, zwischen den Punkten einen ruhigen und beinahe friedlichen Ausdruck im Gesicht trug. Einer, der seine Rolle immer akzeptierte, gleichwohl immer nach relativen Fortschritten strebte, die schlussendlich auf der absoluten Skala zu einer fantastischen Vorstellung führten.
Das weckt Erinnerungen an den Snookerspieler Ronnie O’Sullivan: unbestrittenermassen eines der grössten Talente aller Zeiten in diesem Sport, aber im Verhältnis dazu jahrelang unter seinen Möglichkeiten, bis er schliesslich 2012 und 2013 zwei Weltmeistertitel hintereinander errang und dabei eine ähnliche Gelassenheit ausstrahlte wie Wawrinka. Nach dem Sieg 2012 sprach er im Interview von seiner Arbeit mit einem Psychologen und darüber, wie intim und hart das für ihn zeitweise war, während er seinen kleinen Sohn im Arm hielt.
Zwei Personen, die mit sich und der Welt im Reinen sind, scheint mir. Und ich finde es bemerkenswert, dass diese persönliche und mentale Reife bei beiden letztlich die Differenz von sehr gut zu aussergewöhnlich ausmachte.
Ich glaube, dass darin auch eine Lektion für Führungskräfte steckt: mit sich und der Welt im Reinen zu sein wird dabei helfen, weise Entscheidungen zu treffen, ohne von kurzfristigen Benefits verführt zu werden. Es wird es einfacher machen, eine Führungskraft zu sein, der man vertraut und gerne folgt, und es wird es einfacher machen, mit Rückschlägen und Niederlagen umzugehen. Leadership Beratung und Coaching können dabei helfen.
Und last but not least wird persönliche Entwicklung höchstwahrscheinlich dazu führen, dass sich die Gelegenheiten häufen, an denen Sie sagen können „tout est très beau aujourd’hui“.