Organisationsentwicklung: Out of the Box? Who’s Box?

Für Organisationsentwicklung, aber nicht nur dort, sind Innovative Lösungen gefragt, Querdenker offiziell willkommen (wenn sie dann da sind, sind sie meist doch nicht so beliebt, aber das steht auf einem anderen Blatt), und immer wieder wird das out-of-the-box-Denken beschwört: jene Fähigkeit, aus dem gedanklichen Korsett, in das einen eine Problemstellung zwingt oder lockt, auszubrechen und in „ganz neuen Bahnen“ zu denken.

Als gäbe es so etwas wie „die Box“.
Was für eine Box? Und vor allem: wessen Box? Und was will mir das sagen?

Bin ich aufgefordert, ausserhalb der Box zu denken, in der die Fragestellung steckt? Könnte ich hinkriegen, solange meine eigene Box grösser ist als die, ausserhalb derer ich denken soll. Und damit meine ich nicht nur die physische Box, die mein Gehirn enthält (damit liessen sich übrigens allerhand Kalauer treiben wie „Boxschmerzen“ etc., aber das lasse ich bleiben).

Nein, ich meine die ganz persönliche Box als Symbol für meinen inneren Denk- und Erlebensspielraum. So betrachtet ist „out of the box“, oder eben „out of my box“ gar nicht möglich. Ich kann höchstens etwas denken das „out of your box“ ist, entweder weil meine grösser ist (typisch männliche Annahme), oder weil sie relativ zu Ihrer verschoben ist.

Um also möglichst innovativ sein zu können, sollten Sie dafür sorgen dass Ihre Box möglichst gross ist, und das ist jetzt ernst gemeint, wenn Sie mögen.

Zweite Möglichkeit: Sie arbeiten im Team mit möglichst unterschiedlichen Leuten. Das mag kalter Kaffee sein, aber etwas heisserer Kaffee sind die Hindernisse, die dem im Weg stehen. Sie sind nach wie vor gross, weil sehr verschiedene Leute sich potentiell auch sehr auf die Nerven gehen können - und dafür die nötige Toleranz zu entwickeln ist nicht ohne.

Wie also können Sie ihre Box, oder, wenn wir dieses Bild verlassen, Ihren Horizont, Ihren inneren Denkraum vergrössern, wenn Sie selber nun mal in der Box sind? Es gibt nur einen Weg: es geht nur über jemand, der teilweise ausserhalb Ihres Denk- und Erlebensraumes steht (er sollte nicht komplett ausserhalb stehen, sonst haben Sie keine Gesprächsthemen) und Sie mit Dingen in Kontakt bringt, die Sie so noch nie gedacht haben oder die Ihnen abhanden gekommen sind. Wenn Sie diesen Input einsortieren und integrieren können, erweitern Sie ihren Denk- und Erlebnisraum, mit anderen Worten: Sie entwickeln Ihre Persönlichkeit, Sie wachsen in einem humanistischen Sinn und können Neues in die Welt bringen.

Kein Wunder, bringen uns Künstler mit ihren für „normale“ Leute oft absonderlichen Erlebensräumen und andere wahrhaft kreative Menschen oft in kurzer Zeit in so umfassender Art um so Vieles weiter. Sie können uns in Sternstunden so tief berühren, dass wir danach nicht mehr dieselben sind. Allerdings haben diese Leute mit Managern im Business-Kontext oft tatsächlich keine Gesprächsthemen...dort ist ein guter Organisationsberater immer noch die beste Wahl, möglichst einer, der auch künstlerische Fähigkeiten hat. Deren Wichtigkeit wurde schon von Grössen wie Edgar Schein für Leadership und Organisationsentwicklung oder Joseph Zinker für die Gestalttherapie betont.

Manchmal sind es aber auch gar nicht Coaches, die einen weiterbringen: manchmal sind es ganz einfach auch Arbeitskollegen, Freunde, oder die Liebe Ihres Lebens, die sich nicht scheut, Ihnen die Wahrheit zu sagen.

„Out of the Box“ – funktioniert nur in Gesellschaft. Deshalb kann auch Organisationsentwicklung nur ein gemeinsames Unterfangen sein.

Out of the Box? Ein Coach kann helfen - oder ein Trainer oder Freund oder die Liebe Ihres Lebens.zoom